Besuch bei der Kläranlage der Stadtwerke Alzenau
Der Leiter der Kläranlage Stefan Wahler zeigte uns den Weg des Abwassers von der mechanischen über die biologische zur chemischen Reinigungsstufe. Sehr greifbar und kurzweilig erklärte er die Details der Reinigungsschritte und die Erhebung der notwendigen Messwerte um den Reinigungserfolg einzuschätzen.
Großes Problem der heutigen Abwasserklärung sind die vorhandenen Medikamentenrückstände und Hormone, die durch die heute etablierten Reinigungsmethoden nicht ausgefiltert werden können. Interessant zu hören war auch, dass die Anlage mit den Abwässern aus Albstadt, Michelbach, Alzenau und Wasserlos (Hörsteiner Abwässer werden im Klärwerk Kleinostheim aufbereitet) eigentlich über der Kapazitätsgrenze läuft. Dies stellt aber derzeit kein Problem dar, Herr Wahler erläuterte dass voll ausgelastete Anlagen insgesamt besser funktionieren, als bei einer zu niedrigen Auslastung.
Interessant war auch die Erläuterung zum neuen Faulturm: der alte Faulturm und die zugehörigen Nebenanlagen sind bereits am Ende der technischen Lebensdauer angelangt und seine Kapazität ist mittlerweile reduziert. Der neue Faulturm wird eine Kapazitätserweiterung mit sich bringen.
Die nach der Behandlung in der Schlammfaulung (Faulturm) verbleibenden Klärschlämme enthalten viel Phosphor. Aufgrund der weiteren Inhaltsstoffe (bspw. Schwermetalle) kann dieser aber nicht ohne weiteres als Dünger Verwendung finden und wurde bisher zur Verbrennung gegeben. Mittels neuer Verfahren kann nun aber eine Aufbereitung des Phosphors erfolgen und so ein Rohstoffkreislauf geschaffen werden. Die Stadtwerke Alzenau haben sich mit anderen Kommunen dazu an UPhO (s.u.) beteiligt. Ein innovativer Weg für mehr Nachhaltigkeit!
Vielen Dank an Herrn Wahler für die Führung und Erläuterungen!